Probleme Blitzschlag Überspannung

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    • hallo,
      ich würde hier gerne eine frage stellen, da ich wg den unwettern meine Sat Anlage "Blitzschutz" überdenken möchte.

      meine Sat schüssel ist über 25 mm Erdung über die Aussenfassade via Tiefenerder angeschlossen (2019 neu gemacht, da wir den Bestand beim kauf übernommen hatten ohne jeglichen Schutz - das wollte ich erledigt haben)

      die Erdung über den Tiefenerder ist wenn ich mich richtig eingelesen habe aber noch nicht ausreichend oder?

      Ich müsste doch jetzt noch die einzelnen Leitungen erden und einen überspannungsschutz pro Sat Leitung einbauen oder?
      (da die vorgänger kein schwarzes UV beständiges Kabel vom LNB unter das Dach verlegt haben - würde ich das gerne ändern - daher auch die Frage mit dem überspannungsschutz - wenn ich die Leitung auftrennen muss)

      mom nutze ich 4 leitungen mit einen Quad LNB (2 im Wohnzimmer zur Solo4K, 1 ins Schlafzimmer zur Zero4K und 1 ins büro, 2 weitere Leitungen sind zwar in zimmer verlegt aber nicht aktiv), demnach wäre der Multischalter nicht zwingend nötig

      Das LNB würde ich gerne bei dem "Aufwand" gleich mit tauschen

      mein vorgehen wäre:

      1. leitungen vom LNB abmachen und zurück unter das dach ziehen (ich habe die geschossdecke gedämmt - komme daher noch gut an die Dachsparren)
      2. neues LNB (quad LNB) - habt ihr empfehlungen ? Kathrein?
      3. neue Leitung UV beständig mit cablecon steckern montieren
      4. unterm dach überspannungsschutz zwischen klemmen und an erdung anschliesen (szu 6-02 oder Qew 5-10 Axing)

      wäre das so OK ? oder habe ich einen Denkfehler?

      falls ich mich für einen Multischalter entscheiden würde muss ich dann genauso vorgehen nur dass ich dann ein Quattro LNB benötige oder?

      vorab vielen DANK
      Nur wer sich traut eine Frage zu stellen kann auch eine Antwort bekommen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hgdo ()

    • Solo4K Neuling schrieb:

      die Erdung über den Tiefenerder ist wenn ich mich richtig eingelesen habe aber noch nicht ausreichend oder?

      Ich müsste doch jetzt noch die einzelnen Leitungen erden und einen überspannungsschutz pro Sat Leitung einbauen oder?

      Vorher stellt sich die Frage, ob diese Erdungsmaßnahme korrekt durchgeführt wurde:

      meine Sat schüssel ist über 25 mm Erdung über die Aussenfassade via Tiefenerder angeschlossen (2019 neu gemacht, da wir den Bestand beim kauf übernommen hatten ohne jeglichen Schutz [...]

      Wenn ich annehme, dass ein Querschnitt von 25 mm² gemeint ist, dann wäre dieser Querschnitt für einen Erdungsleiter aus Aluminium (.. auch Kupfer, aber dafür 16 mm² gebräuchlich) grundsätzlich zulässig. Ein einzelner Tiefenerder müsste mind. 2,5 m lang und bis auf mind. 3 m Tiefe eingetrieben sein, so dass sich der Kopf mind. 0,5 unter Erdniveau befindet (> siehe etwa DEHN: Antennenblitzschutz für Gebäude ohne LPS, Bild 3a). Neben der Ausführung im Detail wie der Blitzstromtragfähigkeit der verwendeten Verbindungselemente (> Kann ich nur ansprechen, aber allenfalls für einzelne Komponenten selbst beurteilen.) und Korrosionsschutz: Beliebter Fehler: Man begnügt sich mit der Montage eines Antennenerders, bindet diesen aber nicht in den Schutzpotenzialausgleich des Gebäudes ein. Es ist unerlässlich, dass der Antennenerder blitzstromtragfähig (nach Klasse H) mit der HES (= Haupterdungsschiene) der Elektroinstallation verbunden wird! Im Beispiel aus der PDF von DEHN (Bild 2) wird die Antenne daher nicht direkt mit den Tiefenerder verbunden, sondern mit der HES. Das ist baulich nicht immer zu realisieren, zumal man den Erdungsleiter außen verlegen sollte. Wenn man aber am Tiefenerder erdet, muss es eine zusätzliche Verbindung desselben mit der HES geben. Diese Variante wird bei Kleiske (Seite 21) gezeigt (> Verbindung zum Tiefenerder zur Vermeidung von Korrosion über eine Funkenstrecke).

      4. unterm dach überspannungsschutz zwischen klemmen und an erdung anschliesen (szu 6-02 oder Qew 5-10 Axing)

      Diese Maßnahme wäre weitestgehend Augenwischerei, sollte die Verbindung zwischen Tiefenerder und HES fehlen.

      Mit der angesprochenen Verbindung TE <> HES als Basis würde sich für den Überspannungsschutz DEHN DGA GFF TV eignen. Dieser Baustein ist eine Kombination aus Blitzstromableiter DGA GF TV (= KATHREIN KAZ 12) und Überspannungsableiter DGA FF TV (= KATHREIN KAZ 11). Kombination aus diesen Komponenten, weil nur der Gasableiter im GF TV die hohen Blitzströme verträgt, aber alleine die Spannung nicht auf das gewünscht niedrige Niveau begrenzen kann. Diesen "Rest" erledigen Varistor und Suppressordiode im FF TV, die alleine mit dem Blitzstrom überfordert wären. Als neueren (nicht ganz so wirkungsvollen) Baustein gäbe es von Dehn noch den Kombialbeiter DGA FF5 TV.

      SZU 6-02 arbeitet mit Funkenstrecke, ist also grob mit DGA GF TV vergleichbar. Damit – bzw. der Mehrfachausführung QEW 5-10 – hätte man i.W. nur einen Gobschutz für Direkt- und Naheinschläge. Viel häufiger als zu Direkteinschlägen kommt es (zum Glück) zu welchen im näheren / erweiterten Umfeld. Aber auch daraus können bereits Geräteschäden resultieren. Diese Situation wäre vergleichbar mit den Schutzmaßnahmen für eine vor einem Direkteinschlag geschützte Antenne (Fassadenbereich oder indirekter Blitzschutz durch Fangeinrichtung). Dafür aber würde man nur den Überspannungsableiter DGA FF TV verwenden, der Blitzstromableiter DGA GV TV wäre verzichtbar. SZU 6-02 wäre damit sicher kein Fehler, aber nur bedingt für die häufigeren Schadensereignisse geeignet.



      2. neues LNB (quad LNB) - habt ihr empfehlungen ? Kathrein?

      Ein Quad-LNB stellt kein adäquate Versorgung für einen Receiver mit FBC-Frontend dar. Dieses lässt sich uneingeschränkt nur mit einem teilnehmergesteuerten Einkabelsystem ("Unicable") nutzen.
    • Hui, allerhand Stoff. Insofern brauche ich für meinen Teil keine weiteren Gedanken zur Erdung meiner Satantenne anstellen, weil bauseitig vieles nicht durchführbar ist.

      Daher meine Fragen zum Geltungsbereich, von denen ich nicht hoffe, der Fragestellung des TE entgegenzuwirken, die Fragen also von allgemeinem Interesse sind. Den Thread will ich nicht kapern.

      Also, für welche Antennen gilt das? Sat gleichermaßen für beispielsweise Yagi´s?

      Und, spielen Anbringungsort und -art eine Rolle? Dach- oder Wandmontage? Mast oder Wandhalterung?

      Danke und @Solo4K Neuling hat Recht, wenn er schreibt "Nur wer sich traut eine Frage zu stellen kann auch eine Antwort bekommen." ;)
    • Hallo
      Danke @raceroad für deine ausführliche Erklärung und beschreibung.

      1.
      der Erdungsleiter ist kupfer 25mm2 (weil ich mit dem elektriker gesprochen hatte wg einer kleinen Phtovoltaikanlage 600 Watt)
      da meinte er - dann 25 mm2 kupferleitung und eine Potischiene (obo Bettermann) unterm Dach setzen, Da dann die Sat Schüssel drauf und wenn ich dann Photovoltaik machen würde könnte das auch mit da drauf)

      Die Dehn erdungstäbe sind 4,50 meter tief eingetrieben -3x1,50 m Edelstahl (verzinkt ist ja nicht mehr zulässig) und sind ca 70 cm unter der Erde (hat sich ergeben, da zu der Zeit etwas Haus aufgegraben war weil ein Gussrohr (abfluss undicht war).

      was ich zum ersten mal höre und was mir jetzt auch sorgen macht - ich habe keine verbindung vom Tiefenerder zur HES (unterm Sicherungskasten) Das wurde mir weder gesagt noch wurde das beim prüfen der tiefenerder Montage angesprochen. Das ärgert mich, da ich diesbezüglich bei einem namhaften elektriker war.

      jetzt bin ich der MONK ??!?? - und nu???
      kann / darf ich das so lassen?
      (das ärgert mich richtig - da ich mich hier vor Ort hab beraten lassen)

      2.
      Überspannungsschutz: den Kombiableiter DGA FF5 TV habe ich von Astro angeboten bekommen - heisst dort SVP 20

      diesen hätte ich auch nehmen wollen - klang mir vernünftig. macht das sinn??? oder wieder mal "verarscht worden" ?

      3.LNB
      zum receiver solo 4K gehen 2 Sat leitungen - ich habe bislang noch nie ein Problem bei Aufnahmen gehabt dass ich etwas nicht hätte schauen können. die 2 zero ´s haben doch garnicht das Potential der Solo4K
      aus der sicht spricht doch dann erstmal nichts gegen das Quad LNB oder???

      ein Multischalter würde mir natürlich noch mehr möglichkeiten bieten - aber benötige ich den wirklich ??? aktuell nur 3 receiver in gebrauch.

      ihr / du würdest mir zu einem Multischalter mit einkabellösung raten?

      hat jemand empfehlungen für ein gutes Quad LNB ?

      Durline und Inverto habe ich bei einigen händlern im sortiment gelesen.
      (oder ratet ihr mir alle zum einkabelsystem? muss ich da dann die Enddosen tauschen?)


      vorab vielen DANK
      Nur wer sich traut eine Frage zu stellen kann auch eine Antwort bekommen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Solo4K Neuling () aus folgendem Grund: ein schreibfehler der zu missverständnissen hätte führen können

    • ok, und da bleiben dann die 2 leitungen dennoch zur Solo 4k???

      und muss ich dann irgendwelche dosen ersetzen???

      mom gehen die leitungen direkt vom Receiver hoch unters dach und dort einzeln an das LNB je 1 Leitung (ausser die 2 leitungen von der solo4K da eben eine Twin dose)

      danke
      Nur wer sich traut eine Frage zu stellen kann auch eine Antwort bekommen.
    • @raceroad

      mit wievel quadrat muss die Verbindung von HES zum Tiefenerder erfolgen?
      Ebenfalls mit 16 mm2 ?

      oder reicht da ein geringerer Querschnitt als Verbindung?


      wenn ich den Kombiableiter DGA FF5 TV wie oben beschrieben einbauen würde - reicht es diesen mit 4 mm2 zu erden ? oder müsste ich davor nochmals einen erdungsblock / Erdungswinkel setzen?

      ich hoffe ich zerreisse hier den Thread nicht vollständig - bitte nicht böse sein. Aber das Thema erscheint mir bei der Wetterlage und den immer mehr werdenen Unwettern nicht unwichtig

      vorab Danke
      Nur wer sich traut eine Frage zu stellen kann auch eine Antwort bekommen.
    • tom18055 schrieb:

      Also, für welche Antennen gilt das? Sat gleichermaßen für beispielsweise Yagi´s?
      Die Art der Antenne ist egal. Die Bestimmungen gab es im Grundsatz schon lange vor Sat-TV. Der wesentliche Faktor ist ja nicht die Antenne, vielmehr machen die ins Haus führenden Kabel den Unterschied.

      Und, spielen Anbringungsort und -art eine Rolle? Dach- oder Wandmontage? Mast oder Wandhalterung?
      Formal ist im 2m/1,5m-Fassadenbereich (> siehe etwa S. 13 der in #22 von mir verlinkten Info von Kleiske) kein Antennenblitzschutz nötig. Inhaltlich ist das ob fehlender Tests dazu etwas umstritten, andererseits würde sich diese Regelung mMn nicht so lange halten, käme es regelmäßig zu Einschlägen auch in diesem Bereich. Meiden sollte man die Hausecken, obwohl es regulatorisch keinen Unterschied macht.

      Wenn man sich für eine Montage im Gebäude-Schutzbereich entscheidet: Das macht nur Sinn, wenn auch alle Antennenkabel im Schutzbereich verlegt sind und ein – nicht klar definierter – Trennungsabstand zu leitfähigen Teilen eingehalten wird, die in den einschlaggefährdeten Bereich hineinragen. So wäre es Augenwischerei, die Antenne zwar im bezeichneten Fassadenbereich, aber direkt neben einem metallenen Regenfallrohr zu installieren. Denn sollte ein Blitz in die Rinne einschlagen, käme es ohne ausreichenden Abstand zu einem Überschlag zwischen Fallrohr und Antenne.


      ******

      Solo4K Neuling schrieb:

      der Erdungsleiter ist kupfer 25mm2 (weil ich mit dem elektriker gesprochen hatte wg einer kleinen Phtovoltaikanlage 600 Watt)
      da meinte er - dann 25 mm2 kupferleitung und eine Potischiene (obo Bettermann) unterm Dach setzen, Da dann die Sat Schüssel drauf und wenn ich dann Photovoltaik machen würde könnte das auch mit da drauf)
      Es gibt kein Notwendigkeit, wegen PV auf 25 mm² zu gehen. Kann es sein, dass man diesen üppigen (und kostentreibenden) Querschnitt gewählt hat, um den Erdungsleiter direkt (und damit unterirdisch) mit dem Tiefenerder verbinden zu können? Cupa-Hülsen gibt es meines Wissens erst ab 25 mm², aber auch damit wüsste ich nicht, wie man eine Verbindung dauerhaft korrosionsbeständig hinbekommt.

      was ich zum ersten mal höre und was mir jetzt auch sorgen macht - ich habe keine verbindung vom Tiefenerder zur HES (unterm Sicherungskasten)
      Antennenblitzschutz dient im erster dem Brand- und Personenschutz. Dafür ist es nötig, die Potenzialdifferenz zwischen der Antennenanlage und den übrigen leitfähigen Netzen im Haus so gut wie möglich zu begrenzen. Das geht nur mit einer Verbindung des Antennenerders mit der HES. Wer dies missachtet, hat die Basics nicht kapiert.

      Solo4K Neuling schrieb:

      mit wievel quadrat muss die Verbindung von HES zum Tiefenerder erfolgen?
      Ebenfalls mit 16 mm2 ?
      Mind. 16 mm² Cu, wobei sich dann, wenn der 25mm²-Leiter direkt an den Tiefenerder geht, die Frage stellt, wie man die zusätzliche Verbindung zur HES blitzstromtragfähig realisiert.

      wenn ich den Kombiableiter DGA FF5 TV wie oben beschrieben einbauen würde - reicht es diesen mit 4 mm2 zu erden ? oder müsste ich davor nochmals einen erdungsblock / Erdungswinkel setzen?
      Nach meinem Kenntnisstand reichten mind. 4 mm² Kupferquerschnitt. Nach Möglichkeit würde ich etwas mehr nehmen (… vielleicht 6²), aber ich weiß nicht, was die Klemme des Kombiableiters hergibt.