LiveTV via IPv6 streamen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • LiveTV via IPv6 streamen

      Hallo,

      nachdem nun die Verteilung von IPv6 bei den österreichischen Providen, sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk, immer weiter zunimmt, habe ich damit begonnen, auch die Geräte in meinem LAN mit IPv6 Adressen und sinnvollen Hostnamen zu versorgen.
      Selbstverständlich auch mit mit vernünftigen Firewallregeln, sodass nicht jeder unkontrolliert auf meine Geräte zugreifen kann.

      Soweit klappt das ganze nun auch mit meinem Receiver ganz gut. Webzugriff via IPv6 klappt. Was jedoch nicht klappt ist das Streamen über die v6 Adresse des Receivers.
      Ein netstat -tulpn zeigt, dass wohl Webserver und SSH auf der v6 Adresse lauschen, nicht jedoch der Streamingserver auf den Ports 8001 und 8002.

      Quellcode

      1. vusolo4k:~$ netstat -tulpn | grep LISTEN
      2. (No info could be read for "-p": geteuid()=14 but you should be root.)
      3. tcp 0 0 0.0.0.0:8001 0.0.0.0:* LISTEN -
      4. tcp 0 0 0.0.0.0:8002 0.0.0.0:* LISTEN -
      5. tcp 0 0 0.0.0.0:4200 0.0.0.0:* LISTEN -
      6. tcp 0 0 0.0.0.0:21 0.0.0.0:* LISTEN -
      7. tcp 0 0 0.0.0.0:22 0.0.0.0:* LISTEN -
      8. tcp 0 0 0.0.0.0:23 0.0.0.0:* LISTEN -
      9. tcp6 0 0 :::80 :::* LISTEN -
      10. tcp6 0 0 :::22 :::* LISTEN -
      11. tcp6 0 0 :::443 :::* LISTEN -
      Alles anzeigen


      Also habe ich mal kurzerhand versucht, inetd anzuweisen, die entsprechenden Services auch für TCP6 bereitzustellen:

      Quellcode

      1. vusolo4k:~$ cat /var/etc/inetd.conf
      2. # /etc/inetd.conf: see inetd(8) for further informations.
      3. #
      4. # Internet server configuration database
      5. #
      6. # If you want to disable an entry so it isn't touched during
      7. # package updates just comment it out with a single '#' character.
      8. #
      9. # <service_name> <sock_type> <proto> <flags> <user> <server_path> <args>
      10. #
      11. #:INTERNAL: Internal services
      12. #echo stream tcp nowait root internal
      13. #echo dgram udp wait root internal
      14. #chargen stream tcp nowait root internal
      15. #chargen dgram udp wait root internal
      16. #discard stream tcp nowait root internal
      17. #discard dgram udp wait root internal
      18. #daytime stream tcp nowait root internal
      19. #daytime dgram udp wait root internal
      20. #time stream tcp nowait root internal
      21. #time dgram udp wait root internal
      22. ftp stream tcp nowait root /usr/sbin/vsftpd vsftpd
      23. telnet stream tcp nowait root /usr/sbin/telnetd telnetd
      24. 8001 stream tcp nowait root /usr/bin/streamproxy streamproxy
      25. 8002 stream tcp nowait root /usr/bin/transtreamproxy transtreamproxy
      26. 8001 stream tcp6 nowait root /usr/bin/streamproxy streamproxy
      27. 8002 stream tcp6 nowait root /usr/bin/transtreamproxy transtreamproxy
      Alles anzeigen

      Es hilft aber nix. Das Ergebnis ist das gleiche. Streamproxy lauscht noch immer nicht am IPv6 Interface.
      Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, was ich noch ändern müsste?

      Danke,
      newpipe
    • Müsste 8001 nicht vom Enigma prozess bedient werden und 8002 vom Streamproxy?

      Eventuell fehlt da im Code aber auch die IPv6 Unterstützung

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von anudanan ()

    • Danke für eure Antworten.

      Also laut der man page von inetd [1] müssen zwei separate Einträge für v4 und v6 in der Config sein.

      Der Vollständigkeit halber habe ich es dann aber trotzdem mal versucht, die Einträge für v4 zu Entfernen, sodass nur die beiden Einträge für v6 stehen bleiben. Und es klappt so für v4 und v6. Also soweit mal ist mein Problem gelöst. Danke!

      Aber was ich nun nicht verstehe ist, warum sich inetd nun anders als in den man pages verhält, und warum die offenen v4 Ports nicht in netstat aufscheinen:

      Quellcode

      1. vusolo4k:/home/mine# netstat -tulpn
      2. Active Internet connections (only servers)
      3. Proto Recv-Q Send-Q Local Address Foreign Address State PID/Program name
      4. tcp 0 0 0.0.0.0:4200 0.0.0.0:* LISTEN 1143/shellinaboxd
      5. tcp 0 0 0.0.0.0:21 0.0.0.0:* LISTEN 1135/inetd
      6. tcp 0 0 0.0.0.0:22 0.0.0.0:* LISTEN 1106/dropbear
      7. tcp 0 0 0.0.0.0:23 0.0.0.0:* LISTEN 1135/inetd
      8. tcp6 0 0 :::8001 :::* LISTEN 1135/inetd
      9. tcp6 0 0 :::8002 :::* LISTEN 1135/inetd
      10. tcp6 0 0 :::80 :::* LISTEN 1177/enigma2
      11. tcp6 0 0 :::22 :::* LISTEN 1106/dropbear
      12. tcp6 0 0 :::443 :::* LISTEN 1177/enigma2
      Alles anzeigen
      Und zu guter Letzt: Gibt es eine Chance, diese leicht geänderte Konfig, die ja für v4 und v6 funktioniert, in den neuen VTI Images als default zu setzen?




      [1] Linux Certif - Man inetd(8)
    • Die Man-Page gehört nicht zum auf der Box benutzten inetd. Das ist der busybox.inetd - die Dokumentation dazu ist dürftig ("use the source, Luke!"), die Kompatibilität - nun ja - eingeschränkt.

      Ich habe keine Ahnung, ob und wie netstat (in deinem Fall vermutlich auch das Busybox-Binary) einen IPv6-only Socket anzeigt, und auch keine Ahnung, ob das auf den Boxen (so wie sie eingerichtet sind) überhaupt ohne weiteres geht.
      Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau runter und schlägt dich mit seiner Erfahrung.
    • Ich fände es aber auch sehr gut, wenn die IPv6 Funktionalität es standardmäßig ins Image schaffen würde.

      Das würde den direkten Zugriff von außen auf IPv6-only-Internetanschlüsse, ja doch erheblich erleichtern.
    • Die aktuelle Zeit mit der Migration von IPv4 zu IPv6 ist echt nicht einfach und insbesondere bei den Anschlüssen, wo man keine offizielle IPv4 mehr hat (DS-Lite) und davon gibt es ja immer mehr. Wenn man es dann im Heimnetzwerk geschafft hat, IPv6 zu nutzen, scheitert der Zugriff von außen dann oft daran, dass man immer wieder mal mit den Smartphone oder Tablet in einem wlan arbeitet, wo dann wieder IPv6 nicht vorhanden ist. Dieses Thema wird uns noch länger begleiten
    • Ja, aber ich sehe das Problem weniger bei den IPv6-only Anschlüssen, sondern eher bei den Providern (überwiegend im Mobilfunk), die überhaupt kein IPv6 anbieten und bei den Geräten, die keine oder nur stiefmütterliche IPv6 Unterstützung bieten.

      Dass zum Beispiel eine PS 4 keine ordentliche IPv6 Unterstützung hat finde ich ein Unding.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Knifte ()

    • newpipe schrieb:

      Also soweit mal ist mein Problem gelöst. Danke!
      Ich muss hier leider nochmal Kommando retour geben. Das Streamen klappt zwar mit den oben genannten Änderungen via IPv4 UND IPv6, jedoch nicht das Transkodieren. Das klappt mit diesem Setting gar nicht. Weder für v4 noch v6.

      rdamas schrieb:

      Die Man-Page gehört nicht zum auf der Box benutzten inetd. Das ist der busybox.inetd - die Dokumentation dazu ist dürftig ("use the source, Luke!"), die Kompatibilität - nun ja - eingeschränkt.
      Oh Mann! Ich liebe das, wenn Software nicht dokumentiert ist...

      anudanan schrieb:

      Die aktuelle Zeit mit der Migration von IPv4 zu IPv6 ist echt nicht einfach und insbesondere bei den Anschlüssen, wo man keine offizielle IPv4 mehr hat (DS-Lite) und davon gibt es ja immer mehr. Wenn man es dann im Heimnetzwerk geschafft hat, IPv6 zu nutzen, scheitert der Zugriff von außen dann oft daran, dass man immer wieder mal mit den Smartphone oder Tablet in einem wlan arbeitet, wo dann wieder IPv6 nicht vorhanden ist. Dieses Thema wird uns noch länger begleiten
      Ich denke, das liegt in der Natur von Übergangsphasen, dass bestehende Infrastruktur und Geräte die neue Technologie noch nicht ganz unterstützt. Umso wichtiger ist es, aktiv IPv6 zu unterstützen wo es nur geht, dabei aber auch darauf achten, dass IPv4 nicht vernachlässigt wird, solange es benötigt wird.
      Speziell in Österreich sehe ich durch die Aktivierung von IPv6 einiger Mobilfunkbetreiber einen signifikanten Aufwärtstrend in der IPv6 Verbreitung. Im Bereich des Kabelgebundenen Internet unterstützt UPC in seinem Kabelnetz IPv6 ja schon seit einigen Jahren. Seit kurzem nun auch Magenta und einige kleine Reseller. Nachdem A1 ja IPv6 in seinem Mobilfunknetz im Juni diesen Jahres aktiviert hat hoffe ich, dass sie in ihrem Kabelgebundenem Netz bald nachziehen. Wenn das geschafft ist, haben wir in Österreich bestimmt deutlich über 60% Durchdringung.

      Der einzige Stolperstein den ich dann noch sehe, sind öffentliche WLANs auf öffentlichen Plätzen, Gasthäusern und Hotels. Ich befürchte, dass diese Hotspots wohl für lange Zeit trotzdem nur IPv4 Adressen an ihre Clients verteilen werden, weil sich einfach zu viele Admins vor IPv6 sträuben. Die ganze Adressverwaltung funktioniert hier halt sehr anders.
      Zusätzlich gibt es noch wirklich viele, die NAT als ein Sicherheitsfeature ansehen, und sich dadurch die korrekte Konfiguration einer Firewall ersparen wollen.

      Im Großen und Ganzen finde ich IPv6 schon als eine signifikante Erleichterung in der gesamten Verwaltung des Netzwerkes. Inklusive Zugriffsmöglichkeiten von außen.
    • Hier in Deutschland sieht es, was die Verbreitung von IPv6 im Mobilfunk angeht noch recht düster aus.

      Bisher nur Telekom und die Reseller, die im Telekomnetz unterwegs sind.

      Vodafone verschiebt den IPv6 Rollout immer wieder zuletzt wegen angeblicher Performanceprobleme.

      Bei O2 habe ich zu dem Thema noch gar nichts gehört.

      Im stationären Internet ist IPv6 ja schon sehr verbreitet.

      ich bin gespannt, wie viele Jahre wir uns noch damit herumschlagen müssen.
    • Im Mobilfunk ist, im Gegensatz zum Festnetz, der Leidensdruck wohl noch nicht groß genug. Wo beim Festnetzinternet viele Portforwarding einsetzen, und somit eine öffentliche IP Adresse benötigen, erwarten im Mobilfunk die wenigstens eine öffentliche IPv4. Habe ich selbst auch nie beantragt, obwohl es in AT kostenlos möglich wäre. Also können die Mobilfunker mit CGNAT der Adressknappheit vorerst mal entgehen.
    • Problematischer ist ja die IPv6 Adresse im Mobilfunk und die Möglichkeit via IPv6 auf swim Heimnetzwerk zuzugreifen.

      Hier muss man sich dann ja mit Portmappern etc. behelfen, da ja auch kein Provider in Deutschland dafür Lösungen, wie z.B. PCP anbietet.
    • Naja, das ganze geNATte und Portmapping sollte ja gerade mit IPv6 nicht mehr notwendig sein, weil ja alle Clients dahinter eine öffentliche IP haben.
      Und solange man kein NAT in IPv6 verwendet, benötigt man ja PCP auch nicht, oder?
    • Ne, wenn alle Mobilgeräte und anderen Geräte mit denen man auf sein Heimnetz zugreifen will IPv6 unterstützten und due Mobilfunkanbieter IPv6 unterstützten, dann bräuchte man es nicht.
    • Ja, in dem Fall hast du natürlich recht. Allerdings bezweifle ich, dass Mechanismen wie PCP in der Übergangsphase noch in Consumergeräte kommen. Die meisten Geräte unterstützen ja nichtmal NAT für IPv6. Siehe Mikrotik. Bei CGNAT ist mir sowieso nicht klar, wie das vernünftig funktionieren soll, wenn sich mehrere Hundert Anschlüsse die selbe öffentliche IP teilen. Da muss es ja zu Kollisionen kommen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hgdo () aus folgendem Grund: unnötiges Komplettzitat entfernt

    • In Deutschland sind die FritzBoxen sehr verbreitet. Und die unterstützen PCP. Ich denke, dass es da eine sehr große Abdeckung in D Geben würde.

      Und die Endgeräte würden dann ja weiter über IPv4 kommunizieren, nur dass das Portforwarding dann auch mit CGN funktionieren würde. Zumindest verstehe ich die Funktionsweise so.