JohnyEnglish schrieb:

Frage 1) Welche Dosen wären die richtigen? Ich hätte die AXING BSD 960-00N gewählt. Die haben allerdings 4 Löcher statt drei und kann als Einzeldose genutzt werden. Muss als Einzeldose ein Abschlussding rein?

Vier Auslässe ist ja richtig: Drei für Kabelinternet bzw. Kabel-TV, eine der F-Buchsen für Sat. Ob sich die BSD 960-00 N rein von der technischen Seite als Ersatz eignet, kann nur anhand der Typbezeichnung der vorhandenen Dose beurteilt werden. Da sollte so etwas wie 'btv 0665 DATA', 'btv 1165 DATA' ... drauf stehen.

Gravierenderes Problem: An CATV-Anlagen mit aktivem Rückkanal (Internet) darf man selbst keine Änderungen vornehmen. Macht man etwas grob falsch, kann man das Internet im ganzen Straßenzug lahmlegen und am Ende schlimmstenfalls eine vierstellige Rechnung präsentiert bekommen. Richtig wäre, eine Zusammenschaltung mit Sat von einem Vodafone Servicepartner vornehmen zu lassen. Der wiederum könnte sich sträuben, weil man gern die Netze für den erweiterten CATV-Frequenzbereich ausbauen möchte. Mit dieser Erweiterung auf 1200 MHz kann man aber CATV nicht mehr mit konventionellem Sat zusammenschalten, es geht nur noch die Kombination mit einem Einkabel-aufbereiten ('Unicable') Satsignal. Wobei auch abgesehen von Kabelinternet ein konventioneller Multischalter wie der SPU 916-09 nicht mehr zeitgemäß ist, weil man auf einen voll einsetzbaren Tuner pro Kabel beschränkt ist. Außerdem dürfte der Servicepartner einen kritischen Blick auf den Blitzschutz der Satanlage werfen.

Frage 2) Was passiert, wenn der Mieter sich einen eigenen Internetanschluss bei KD bestellt? Kann der das einfach anschliessen? Weil mein Internet-Anschluss ja schon angeschlossen ist?

"Dein" Kabelinternet liegt an allen Internet-Anschlüssen im Cluster an. Insofern braucht der Mieter als technische Voraussetzung nur eine geeignete Dose. Wie viele für Internet verkabelte Haushalte den Anschluss auch nutzen, ist von der technischen Seite erst einmal unbedeutend.

JohnyEnglish schrieb:

Was wäre denn heute die Alternative, damit der FBC sich auch ausnutzen lässt? (Sternförmige Verteilung, Eine Dose pro Kabel).

Da bleiben nur Unicable bzw. JESS-MS, die mehrere Userbänder über eine Leitung liefern können.

Jultec als Erfinder von JESS wäre sicher nicht verkehrt. Die Frage ist ja, wie viele Leitungen müssten angeschlossen werden bzw. wie viele Userbänder sollte jede Wohnung bekommen? Bei wohnungsübergreifenden Installationen wären getrennte Ausgänge am Multischalter sicher nicht verkehrt, so dass jeder Wohnung ihren eigenen Ausgang am Multischalter hat. Alternativ gingen auch kodierte Dosen, so dass eine Falscheinstellung nicht das gesamte System stören kann.

JohnyEnglish schrieb:

der war schon hier und ist wieder gegangen mit dem Kommentar SAT und Kabel wird nicht gemacht. Dann braucht man das Kabel nicht.

Ich weiß nicht, wie die Vertragsgestaltung für ein 10 WE-Gebäude aussieht. Aber an einem Einzelnuzter mit Kabel-TV verdient der Netzbetreiber deutlich mehr als mit einem entbündelten 2-way-Tarif (Internet + Phone). Wenn es zu Kabelinternet am Wohnort keine attraktive Alternative gibt, wird natürlich versucht, das auszunutzen und Sat draußen zu halten. Sollte jedoch auch schnelles DSL verfügbar sein, könnte man umgekehrt dem Kabler "die Pistole auf die Brust setzen" (> Das aber nur bildlich und meinerseits nur als Gedankenspiel). Denn ihren Profit machen die mit dem Internet.

Problematisch war, überhaupt einen Fachbetrieb zu finden. KD war dar wenig hilfsbereit und ich habe lange keinen gefunden ausser dem örtlichen Elektrik-Fachbetrieb.

Das hört man leider auch immer wieder. Der örtliche Eli ist leider nicht immer kompetent oder auf Produkte seines Hoflieferanten fixiert. Eine Lösung kann ich bedauerlicherweise auch nicht anbieten.

Was wäre denn heute die Alternative, damit der FBC sich auch ausnutzen lässt?

Es klang so, dass es eines sog. Wohnungsstern gibt, also zumindest ein separates Kabel für jede Wohnung. Das wäre grundsätzlich ausreichend, nur dass man eben - wie von JustMe bereits geschrieben – Sat in Form eines teilnehmergesteuerten Einkabelsystems aufbaut. Auf dem Papier ideal wären Einkabelumsetzer von Jultec in der X-Variante. Die sind nicht nur wie die gebräuchlichen Modelle DOCSIS 3-tauglich, sondern auf den 1200 MHz CATV-Frequenzbereich abgestimmt, so dass man CATV direkt einspeisen könnte. Aber die Jultec-Umsetzer sind – gemessen an den aktuellen Trends - nicht nur relativ hochpreisig, ich vermute außerdem, dass diese Spezialversionen allenfalls auf Anfrage hergestellt werden, wenn für Großprojekte eine Mindeststückzahl erreicht wird. Ich sollte versuchen, dazu eine Info zu bekommen.