Artefakte / Bildstörungen bei ARD über Kabel

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    • Artefakte / Bildstörungen bei ARD über Kabel

      Hallo zusammen,

      mein Schwiegervater nennt jetzt eine Duo2 mit zwei Kabel-Tunern sein eigen. Leider hat er mit ARD starke Pixelstörungen / Artefakte / Klötzchenbildung bishin zu kurzen Bildaussetzern, und das im Sekundentakt. Bevorzugt am Morgen, Mittags und Abends sind die Störungen wesentlich geringer. Komischerweise tritt das Problem nur auf ARD / ARD HD und den dazugehörigen Sendern der Gruppe auf. ZDF sowie die ganzen privaten Sender laufen alle, Bildfehler kommen hier zwar auch vor, aber nur ganz selten.

      Die Empfangswerte sind eigentlich ganz gut, vielleicht zu gut (SNR 60 - 65 Prozent, db 9,2, BER verdammt hoch aber ja angeblich unwichtig bei Kabel..., AGC 77 Prozent). Hab schon gelesen dass ein Dämpfungsregler helfen könnnte, also hab ich den bestellt und angeschlossen. Bringt aber keine Änderung, die Werte bleiben gleich und der Empfang von ARD genauso mies..

      Kabelanbeter ist KabelDeutschland. Installiert ist das VTI 7.0, war aber zuvor das 6.08 drauf, selbes Ergebnis.

      Woran kann das liegen?

      Guß
      Martin
    • Der Dämpfungsregler sollte an der Dose und nicht direkt an der Box angeschlossen sein.
      Es darf nur immer sehr wenig und mit Fingerspitzengefühl "geschraubt" werden.
      Wie ist Tuner A mit Tuner B verbunden?
      Vielleicht da mal statt den kurzen Loopkabel ein "normales" Antennenkabel versuchen.
      Radar
    • In welchem KDD-Netz bist du genau ?
      Siehe unter helpdesk.kdgforum.de/sendb/belegung.html

      ARD SD/HD ist oft im ganz unteren Frequenzbereich (Kanal/Sonderkanal) aufgeschaltet (hier ein Bsp. im Bild anbei), d.h. ihnen wird auf dem Kabel (Signalweg) eine geringere Dämpfung zugeführt (je höher die Frequenz desto höher wird auch die Übertragungsdämpfung auf dem Kabel). Daraus resultiert dann bei fehlender Schräglagenkompensierung der Hausverteilung (hohe Frequenzen kann man so per "Schräglageneinstellung" an guten Verstärkern einstellen das sie mehr verstärkt werden als die tiefen Frequenzen um das "auszugleichen") das diese Kanäle viel stärker am Tuner anliegen als andere die höher in der Frequenz sind und genau das verursacht dann diese Probleme.

      Teste mal bei dir die Programme die noch weiter vorne in der Liste stehen (hier dann z.B. Arte HD + hr-fernsehen HD) ...

      Abhilfe laienhaft: Dämpfungsregler einbauen (übrigens geht der nach der Dose oder vor dem Receiver, die tlw. unter 1m machen da nichts aus !) - hat aber den Nachteil das auch die hohen Frequenzen genau gleich gedämpft werden was dort wieder zu Problemen führen kann (vor allem bei langen Leitungswegen)

      Abhilfe richtig: Verstärker mit Schräglagen-Einstellung (die man aber nicht "Pi-mal-Daumen" einstellen kann, dafür wird ein entsprechendes Messgerät benötigt was nicht jeder zur Hand hat weil sehr teuer).


      P.S. Im Hifi-Forum gibt es eine sehr schönen Beitrag dazu, heißt dort "Signalstärke und Schräglage" (will ihn nicht direkt verlinken da das ggf. Probleme geben könnte wegen der Boardregeln)
      Dateien
      Wer ist Jultec ?=> http://www.jultec.de/gloss_whoweare.html
      - Innovationspreis ("Dr.-Rudolf-Eberle-Preis") Baden-Württemberg 2020=> http://www.jultec.de/gloss_innovation.html
      - was ist JESS EN50607 (Jultec's Enhanced Stacking Standard)= http://www.jultec.de/gloss_JESS.html
      - Einkabelumsetzer in a²CSS-/a²CSS2-Technologie (nicht dCSS, falsch "Unicable2")=> http://www.jultec.de/gloss_a2CSS.html
      - komplett receivergepeist,bei langen Kabelwegen zuverlässig?=> http://www.jultec.de/gloss_LNB_DCDC.html
    • Woran kann das liegen?


      Die Fehlerquellen können hier sehr vielseitig sein. Genaues kann man daher nur sagen, wenn man vor Ort ist und ausreichend Messmöglichkeiten hat (bspw. um ein Konstellationsdiagramm auf dem Transponder zu erstellen).

      Da im Kabel bei diesen Kanälen mittlerweile mit einer QAM256 gearbeitet wird, ist ein sauber Störsignalabstand von Nöten, der eigentliche Pegel ist dabei in der Regel egal, außer man ist an der Rauschgrenze oder der Verstärker wird in die Begrenzung gefahren. Um letzteres in größeren Kabelanlagen auf allen Transpondern sicherzustellen ist nötigenfalls eine Schräglage im Frequenzgang zu kompensieren. Aber wenn es vorher (mit der alten Box) funktioniert hatte, dürfte das hier keine große Rolle spielen.

      Typische Fehlerquellen (von den ganz exotischen mal abgesehen):

      Mehrfacherdung des Empfangsgerätes (hier der VU+ Duo2) über a) Antennenkabel und b) angeschlossenen TV (via HDMI Kabel) und ggf. noch einem Drittgerät (bspw. Video- oder Festplattenrecorder). Stichwort "Brummschleife" -> aber eine solche "Schleife" fängt nicht nur das 50Hz Brummen, sondern auch hochfrequente Störsignale auf.
      Defekter Kabel-Verstärker im Haus (bspw. wenn die Netzteil-Elkos austrocknen: -> Brumm-Modulation auf dem Signal -> mag die QAM überhaupt nicht).
      Schlecht geschirmte Hausverkabelung bzw. unzureichend geschirmtes Antennenkabel.
      Nicht fachtechnische Verkabelung (bspw. die Verwendung von "T"-Stücken oder anderen Verzweigern, welche sich um den Wellenwiderstand des Kabels einen feuchten Dreck scheren).
      Fehlender 75 Ohm Abschlußwiderstand in einer Kabelenddose.
      Einstreuung durch starke Störquelle (Frequenzselektiv), bspw. DECT-Telefon, PC, Schaltnetzeile, Wechselrichter der Solarstromanlage, benachbarter CB-Funker etc. .


      Abhilfetips:
      1. nur hochwertige Antennenkabel und hochwertige HDMI-Kabel verwenden. Als Antennenkabel sind bspw. von Pollin die MHQ-Anschlusskabel oder die "CLICKTRONIC CASUAL" Serie zu empfehlen.
      2. Antennenkabel u. HDMI-Kabel möglichst nebeneinander verlegen, so dass möglichst wenig "Fläche" zwischen Box, Tv und Antennendose aufgespannt wird. Diese Fläche wirkt dann nämlich als Empfangsantenne und führt zu Mantelströmen, die sich letztendlich am Tunereingang auf das Nutzsignal aufaddieren.
      3. Wenn der TV neben der Erdung über ein Kaltgerätekabel auch noch ein Antennenkabel (zur gleichen Dose, oder zum Tunerausgang von der VU+) verwendet -> ebenfalls 2. berücksichtigen.
      4. Nötigenfalls ein sogenanntes Mantelstromfilter einbauen.
      5. Ggf. mal die Hausverkabelung überprüfen.
      6. Mögliche Störquellen aus der Nähe der Verkabelung entfernen. Gerne stören hier auch kleine Schaltnetzteile (wie bspw. vom Router oder vom Switch).

      @Martin: Ein Kollege von mir hat vor kurzem fast das gleiche Problem gehabt. Bei ihm betraf es nur eine andere Transpondergruppe (ich glaub' es war Sat1, alles andere lief "normal").
      Nach Austausch der Antennenkabel gegen die MHQ-Kabel (auch beim noch zusätzlich angeschlossenen VCR) und saubere Verlegung der Kabel (also Punkte 1. - 3.) war das Problem komplett weg.... darüber hinaus waren auch die bisher sporadisch auftretenden Störungen auf den anderen Kanälen beseitigt !

      Hope this helps,
      jeff_jordan

      ps. dem Inscheniör is nix zu schwör D:

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von jeff_jordan ()

    • Danke für die schöne Beschreibung.
      Nicht bedacht wurde, dass die "normalden" DVB-C/T-Tuner (LG-Tuner) der VU sich schon mal störrisch verhalten, wenn
      es hohe Signalpegel gibt. Die neuen DVB-C/T2-Tuner (Samsung-Tuner) verhalten sich da wesentlich toleranter.
      Deshalb sollte bei Neukauf der DVB-C/T2-Tuner (kosten 10 Euro mehr) in den Einkaufskorb. ;_)
      Bei schon vorhandenen DVB-C/T-Tuner muss man halt versuchen das Problem in den Griff zu bekommen.
      Von einen Mitglied hier bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass sich bei den LG-Tunern die
      Phantomspeisung (5 Volt f. aktive DVB-T-Antennen) nicht abschalten lässt. Liegt immer an. Vermute da
      aber jetzt keinen direkten Zusammenhang zumal die spätestens in der Antennendose geblockt wird.
      Radar

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Radar ()

    • Radar schrieb:

      .... die Phantomspeisung (5 Volt f. aktive DVB-T-Antennen) nicht abschalten lässt. Liegt immer an. Vermute da aber jetzt keinen direkten Zusammenhang zumal die spätestens in der Antennendose geblockt wird.

      Dann wäre aber die 5V Versorgungsspannung für DVB-T (aktive Komponenten) sehr sinnlos wenn die Dose das blockt .....
      Wer ist Jultec ?=> http://www.jultec.de/gloss_whoweare.html
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    • ...dass sich bei den LG-Tunern die Phantomspeisung (5 Volt f. aktive DVB-T-Antennen) nicht abschalten lässt. Liegt immer an. Vermute da aber jetzt keinen direkten Zusammenhang zumal die spätestens in der Antennendose geblockt wird.

      Oha, da der Problemkandidat ja zwei DVB-C Tuner eingebaut hat, hängt es jetzt von der Verkabelung ab, ob das kritisch ist oder nicht.
      Im "Durchschleife-Fall", also Eingang von Tuner#2 am Ausgang von Tuner#1 dürfte das unproblematisch sein, da hier in der Regel über einen Kondensator eine galvanische Entkopplung erfolgt. Wenn er jedoch beide Eingänge irgendwie (bspw. über ein T-Stück aus Opas Zeiten) direkt an die Antennendose angeschlossen hat, könnten sich die beiden 5 V Regler gegenseitig in die Quere kommen und so HF-Müll produzieren.

      ps. Da hab' ich ja Glück gehabt, dass ich bei meiner Duo² als Zweittuner (neben dem Dual DVB-S2) ein DVB-C/T2 gewählt habe.

      Nachtrag @SAT-ShopHNvuplus-support.org/wbb3/index.php?page=User&userID=40500:
      Dann wäre aber die 5V Versorgungsspannung für DVB-T (aktive Komponenten) sehr sinnlos wenn die Dose das blockt .....
      Nein, wenn eine DVB-T Aktivantenne angeschlossen wird, dann macht man das im Normalfall direkt am Empfangsgerät. Gibt es auf dem Dach noch eine Antenne, die über eine "Dose" genutzt wird, ist das normalerweise keine Aktivantenne, welche eine Speisung benötigt. In der Antennendose ist neben dem HF-Übertrager Balun i.d.R. immer ein Kondensator eingebaut, der sollte die Speisespannung blockieren, da hat Radar schon recht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von jeff_jordan ()

    • jeff_jordan schrieb:

      .... könnten sich die beiden 5 V Regler gegenseitig in die Quere kommen und so HF-Müll produzieren.

      Meinst du 2x5V parallel (=5V insgesamt) würden die HF stören ? Hm, wäre mal zu testen ...
      Wer ist Jultec ?=> http://www.jultec.de/gloss_whoweare.html
      - Innovationspreis ("Dr.-Rudolf-Eberle-Preis") Baden-Württemberg 2020=> http://www.jultec.de/gloss_innovation.html
      - was ist JESS EN50607 (Jultec's Enhanced Stacking Standard)= http://www.jultec.de/gloss_JESS.html
      - Einkabelumsetzer in a²CSS-/a²CSS2-Technologie (nicht dCSS, falsch "Unicable2")=> http://www.jultec.de/gloss_a2CSS.html
      - komplett receivergepeist,bei langen Kabelwegen zuverlässig?=> http://www.jultec.de/gloss_LNB_DCDC.html
    • Meinst du 2x5V parallel (=5V insgesamt) würden die HF stören ? Hm, wäre mal zu testen ...

      Ja, genau. So etwas kann passieren. Beide Regler versuchen ja dann die Ausgangsspannung auf 5 V zu halten. Jedoch weichen die internen Referenzsspannungen fertigungsbedingt immer voneinander ab. So dass dieses doppelte Regelsystem zu Schwingungen neigt. Je steiler hier die einzelnen Regelkurven sind (bei Linearreglern meist durch die interne Verstärkung bedingt), desto höherfrequent können die Störsignale sein.

      Wie gesagt: kann sein, muss nicht.

      Diesen Fall würde ich unter "exotischer Fehlerquelle" einstufen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jeff_jordan ()

    • Für meinen Teil wäre das schon sinnvoll, wenn die Einstellung "Versorgungsspannung aus" im DVB-T-Menue das hält was sie verspricht.
      Auch sollte in den Moment, wo man in die Kabelkonfiguration wechselt diese Spannung automatisch aus sein.
      Ein Kurzschluss am Antennenkabel, oder eine "Doppelquad-Eigenbau-Antenne ohne Kondensator" und schon steigt Rauch aus der Box auf.
      Gut, der Tuner an sich ist deshalb nicht kaputt, nur die Phantomspeisung ist dann für immer "ausgeschaltet". ;_)
      Radar

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Radar ()

    • Hallo,

      Danke schon mal für die vielen Antworten:

      Bin im Kabelnetz Aschaffenburg und angeschlossen ist der Tuner B mit dem Loop-Kabel am Tuner A. Das Kabel zur Dose ist ca. 10 Meter lang und schon etwas älter. Ich werde mir jetzt mal ein neues Kabel zulegen, vielleicht hilft das ja schon.

      Gruß
      Martin
    • Ich habe jetzt alles mir mögliche durchprobiert:

      - Das Kabel gegen ein hochwertiges ausgetauscht, neu verlegt und die Stromleitung daneben entfernt ---> keine Änderung
      - Loop-Kabel ersetzt ---> keine Änderung
      - Tuner intern vertauscht ---> keine Änderung

      Was letzlich half war nur etwas Geld in die Hand zu nehmen und die neuen Kabeltuner einzubauen. Jetzt ist alles ruckelfrei und BER steht dauerhaft auf 99 Prozent.

      Gruß
      Martin